Kirchliches Leben lebt vom Engagement Ehrenamtlicher: vom Pfarrgemeinderat über Jugendgruppen bis hin zu Chören, Besuchsdiensten oder Caritasprojekten. In fast allen Bereichen haben Ehrenamtliche Kontakt zu personenbezogenen Daten, sei es durch Teilnehmerlisten, Fotos, E-Mail-Verteiler oder Protokolle. Gleichzeitig spielt die interne Kommunikation in Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen eine wichtige Rolle. Informationen müssen schnell und zuverlässig fließen, ohne dabei den Datenschutz zu vernachlässigen.
Die Herausforderung: Ehrenamtliche sind keine hauptamtlichen Mitarbeiter, kennen die gesetzlichen Vorgaben oft nicht und benötigen daher klare Regeln und Unterstützung.
Rechtlicher Rahmen
Typische Datenverarbeitungen im Ehrenamt
Ehrenamtliche sind in verschiedenen Bereichen tätig. Sie unterstützen im Namen der kirchlichen Einrichtung und unentgeltlich ihre Mitmenschen. Dabei ist die Betrauung von Verarbeitungstätigkeiten in Bezug auf personenbezogenen Daten unvermeidbar.
a) Teilnehmer- und Mitgliederlisten
b) Fotos und Öffentlichkeitsarbeit
c) E-Mail- und Messenger-Kommunikation
d) Protokolle und interne Dokumente
Typische Praxisprobleme
Welche datenschutzrechtliche Stolpersteine im Rahmen der oben genannten Verarbeitungstätigkeiten bestehen, soll im Folgenden in gebotener Kürze dargestellt werden.
a) Offene Verteilerlisten
Ein häufiger Fehler: E-Mails werden an ganze Gruppen mit sichtbaren Empfängeradressen versendet. Alle Teilnehmer sehen die Daten der anderen.
Lösung: Nutzung von BCC oder professionellen Mailinglisten-Tools
b) Fotos bei Veranstaltungen
Bei Gemeindefesten oder Ausflügen werden oft Fotos gemacht, ohne vorher die Einwilligung der Betroffenen (bzw. der Eltern bei Kindern) einzuholen.
Lösung: Einwilligungen dokumentieren, klare Regeln für Fotografierende aufstellen
c) Messenger-Diensten
WhatsApp ist weit verbreitet, aber datenschutzrechtlich problematisch, da Metadaten an Dritte, z. B. US-Anbieter, weitergegeben werden.
Lösung: Nutzung datenschutzfreundlicher, europäischer Alternativen wie Threema oder speziell für kirchliche Einrichtungen, insbesondere Schulen und Kitas, entwickelte Messenger
d) Protokolle und Dokumente
Sitzungsprotokolle landen häufig in ungeschützten Cloud-Ordnern oder werden unverschlüsselt per E-Mail weitergegeben.
Lösung: Nutzung von sicheren, kirchlich freigegebenen Plattformen und Passwortschutz für Dateien
Anforderungen an die interne Kommunikation (Überblick)
Im Rahmen der internen Kommunikation sind folgende Grundsätze und Aspekte zu beachten:
Rolle der Ehrenamtlichen im Datenschutz
Ehrenamtliche sind keine Datenschutzexperten. Daher müssen die kirchlichen Einrichtungen, die Ehrenamtliche einsetzen, dafür sorgen, dass ein angemessenes Wissen im Hinblick auf den Datenschutz übermittelt wird. Dazu gehören auch Pflichten wie:
Ehrenamtliche sind das Rückgrat kirchlicher Arbeit und sie sind oft diejenigen, die unmittelbar mit personenbezogenen Daten umgehen. Deshalb ist es entscheidend, auch im Ehrenamt und in der internen Kommunikation klare datenschutzrechtliche Regeln einzuhalten. Mit einfachen, verständlichen Maßnahmen lassen sich Risiken vermeiden und gleichzeitig die Freude am Engagement bewahren. Datenschutz wird so nicht zur Hürde, sondern zu einem Vertrauensfaktor in der kirchlichen Gemeinschaft.
Unsere Leistungen für kirchliche Einrichtungen
Wir unterstützen Sie dabei, Ehrenamt und interne Kommunikation datenschutzkonform zu gestalten: